Stellen Sie sich vor, Sie betreten einen Klassenraum des Städtischen Gymnasiums Straelen und das folgende Bild tut sich vor Ihnen auf: Sie erblicken eine Schülerin, die offen und selbstverständlich mit ihrem Smartphone Fotos vom Tafelbild macht und diese sofort an ihre Mitschüler weiterleitet. Einen Schüler, der seine Hausaufgaben im digitalen Terminkalender seines Tablets notiert. Einen weiteren, der die in seiner Präsentation fehlende Jahreszahlen im weltweiten Netz recherchiert. Eine Lehrerin, die die Arbeitsergebnisse ihres Kurses auf dessen Webseite veröffentlicht, wieder andere Schüler, die Gruppenergebnisse auf der Lernplattform speichern und abrufen oder eine Lerngruppe, die zusammen an einem Projekt arbeiten und das in digitaler, echter kollaborativer Form über entsprechende Lernmanagementsysteme.
Das ist die Schule von heute. Und genau so muss sie auch sein und genau so geht Schule am SGS.
Digitale Medien lassen sich aus dem Schulalltag nicht ausblenden; sie prägen im Gegenteil wesentlich die Lebenswirklichkeit von Heranwachsenden wie Erwachsenen. Ein Ignorieren der Gefahren, ein Wegschauen und auch ein Reglementieren durch bloße Verbote können folglich keine Lösungen sein. Schule muss sich der Entwicklung stellen und kompetent mit ihr umgehen. Die Voraussetzungen dafür sind günstig, tragen unsere Kinder doch jeden Tag ganze Computerräume in ihren Schul- und Hosentaschen in die Schule.
Warum nutzen wir also diese Ressource nicht Gewinn bringend im Unterricht?
An unserer Schule sind wir daher bereits seit 2013! der Meinung, schülereigene Geräte nicht aus dem Unterricht zu verbannen, sondern als Lernwerkzeuge zu nutzen.
Das geht im Unterrichtsalltag schneller und unkomplizierter, ist technisch weniger riskant, weil die Schüler ihre Geräte kennen, und nicht zuletzt: In beiden Fällen ist ein Buchen und Blockieren eines Computerraums überflüssig. Die vorhandenen Geräte und ein Pool an mobilen schuleigenen Leihgeräten für Schüler ohne eigene mobile Geräte spiegeln außerdem die Vielfalt der Lerngruppe wider: Heterogenität ist auch hier eine Bereicherung, kein Problem.
Mit beiden Projekten ist das Städtische Gymnasium Straelen Pilotschule in einem landesweit laufenden Modellversuch.
Bei der Etablierung von BringYourOwnDevice, bei der Ausbildung der Medienscouts und bei der Finanzierung der technischen Umsetzung konnte unsere Schule immer auf die Unterstützung des Schulträgers, der Stadt Straelen, setzen.