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Der Bundestag besucht das SGS

Abgeordneter Stefan Rouenhoff (CDU) zu Gast

 

Während Yannik T. fleißig die Zucchini für die Gemüsewaffeln schneidet, raspelt Charlotte S. gewissenhaft die Karotten. Auch die anderen Schülerinnen und Schüler aus dem BioPlus-Kurs der Jahrgangsstufe 10 unter der Leitung von Herrn Heiner Knese stellen engagiert weitere Zutaten für den Waffelteig her. Der Anlass dafür ist der Besuch des Bundestagsabgeordneten des Kreises Kleve Stefan Rouenhoff (CDU) und von Frau Meriem Lebdiri, die Referentin für das seit letztem Herbst neu initiierte Projekt „youstartN" der Stiftung Bildung ist.

Zu Gast sind sie am Städtischen Gymnasium Straelen, um mehr über dessen Projekttag „Tasty Tuesday“ und die nachhaltige Bildung zu erfahren. Der Biologielehrer Heiner Knese hat beispielsweise zusammen mit dem BioPlus-Kurs im Rahmen des Bundesumweltwettbewerbes zum Thema Nachhaltigkeit das Projekt „Fitteria 2.0“ betreut.  Hierzu hat bereits im Frühjahr der Projekttag „Tasty Tuesday“, bei dem selbst produzierte Waffeln verkauft wurden, stattgefunden. Isabel G. aus dem Kurs der Jahrgangsstufe 10 war begeistert davon, wie groß der Ansturm der Schülerschaft auf die Waffeln war: „Wir haben neben den klassischen Waffeln auch Gemüsewaffeln aus regionalen und nachhaltigen Produkten ohne Industriezucker angeboten und fanden es spannend, zu beobachten, wie hoch der Absatz war. Interessanterweise mochten die älteren Schülerinnen und Schüler die selbst hergestellten Spinatwaffeln lieber, während die Apfel-Möhren Waffeln mehr bei Kleineren beliebt waren. Viele waren neugierig und wollten gerne einmal etwas Neues ausprobieren.“ Es war den Schülerinnen und Schülern des BioPlus-Kurses sehr wichtig, dass nur auf regional angebaute Lebensmittel zurückgegriffen wurde, die direkt von Erzeugern aus der Umgebung des Gymnasiums bezogen werden, wodurch lange Transportwege und, durch die biologische Erzeugung, auch schädliche Pestizide vermieden werden. Insgesamt wurden um die 100 Waffeln verkauft, aus deren Erlös neue Umweltprojekte für den Schulgarten umgesetzt werden sollen. Milena E., 15 Jahre, ergänzt zum Projekttag: „Wir haben zuvor eine Umfrage zum Thema Ernährung in den Klassen gemacht. Erschreckend war zu sehen, dass der Großteil der Schülerinnen und Schüler sich doch ungesünder als gedacht ernährt und viel Schokolade konsumiert. Wir wollten mit unserem nachhaltigen Denken den Schülerinnen und Schülern aufzeigen, dass es Alternativen gibt, weshalb wir auch herzhafte Waffeln produziert haben. Unser größter Wunsch wäre es, die Fitteria wieder neu zum Leben zu erwecken.“ Die Fitteria, das ist ein Aufenthaltsraum mit einer kleinen Küche und einem Wasserspender. Diese soll mit einem neuen Gesundheits- und Nachhaltigkeitskonzept für einen Schulkiosk und Projekttagen wieder „aktiviert“ werden. Ziel könnte es sein, das Ganze auf einen regelmäßigen Betrieb auszubauen, auch mit wechselnden Thementagen wie z.B. einem VeggiWednesday, und somit evtl. eine eigene Schülerfirma zu gründen. Das Startbudget von 500€ wurde dafür bereits von Frau Siemer, ebenfalls Biologielehrerin am Städtischen Gymnasium Straelen, die sich für dieses Projekt engagiert hat, bei der Stiftung Bildung beantragt und in Waffeleisen sowie weitere Küchenutensilien investiert. Auch hier profitierte der Schulgarten, so floss ein Teil des Betrags in ein Gerüst für ein Hochbeet, welches bereits steht. Im nächsten Frühjahr sollen dort Kräuter angebaut werden, die auch Ernährungsbestandteil des geplanten Projekts „Fitteria“ sein sollen. Eine dauerhafte Umsetzung ist somit angedacht, befindet sich jedoch augenblicklich noch in der Auswertungsphase.

 

Nach der Besichtigung des Schulgartens mit der neuen Bienentränke zeigten sich der Bundestagsabgeordnete Herr Rouenhoff und Frau Lebdiri auch an den weiteren Nachhaltigkeitsprojekten des Gymnasiums sehr interessiert. Ihnen präsentierte sich auch The Honeybee Industries eSG, die eine genossenschaftlich organisierte Schülerimkerei am Gymnasium ist, deren Arbeit mit den Bienen die Schülerinnen und Schüler überwiegend selbstständig unter der Leitung der Biologielehrerin Anne-Maike Gleumes übernehmen. Die Schülerinnen und Schüler erzählten den Gästen, welche Aufgaben sie in der Genossenschaft wahrnehmen und welche Funktion die Bienenvölker für die Umwelt haben. Sie verwiesen auf den selbst produzierten Honig, aber auch auf die weiteren Herstellungsartikel wie z.B. die Bienenwachstücher, die mit Baumwolle aus nachhaltigem Anbau entstehen. Die Schulleiterin Frau Kerstin Schneider sagte: „Die Begeisterung für diese Arbeit ist von Schülerseite so groß, dass es mittlerweile eine Warteliste für die Mitarbeit gibt. Es ist schön, zu sehen, wie sehr sich die Schülerinnen und Schüler engagieren.“ Herr Rouenhoff warf dann einen Blick auf die Gewinnmarge der letzten Jahre. Er betonte, dass es ihn freue, zu sehen, dass die Schülerinnen und Schüler durch die genossenschaftliche Arbeit, bei der diese auch den Vorstand bilden, bereits früh das Wirtschaften lernen. Das Projekt insgesamt fand sehr großen Zuspruch und Herr Rouenhoff unterschrieb direkt eine Beitrittserklärung zur Genossenschaft der Honeybees. Probiert wurde der Honig natürlich auch. Frau Lebdiri lobte den Geschmack und betrachtete neugierig die Honigschleuder. „Es freut mich sehr zu sehen, was für kreative und nachhaltige Projekte hier durch die Fördergelder unterstützt wurden“.  „YoustartN“ fördert innovative Gründungsideen und Unternehmen von Schülerinnen und Schülern sowie Azubis, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, mit Booster-Geldern von bis zu 1.000 Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Wichtig ist dabei, dass die Geschäftsidee an eines oder mehrere der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, Sustainable Development Goals (SDGs), angelehnt ist und somit zu einer nachhaltigeren Zukunft beiträgt. Innovative Lernräume für eine starke und nachhaltige Zukunft zu schaffen, ist auch ein Ziel des Städtisches Gymnasiums Straelen, das bereits das Siegel zur „Schule der Zukunft“ innehat und dessen Auszeichnung zur BNE-Schule (Bildung für nachhaltige Entwicklung) ansteht.

Den Abschluss des Schulrundgangs bildete die Verköstigung der inzwischen fertig gebackenen Waffeln. Sie wurden auf alten Schallplatten serviert. Damit ist ein weiteres Nachhaltigkeitsprojekt, das Upcycling Projekt, des 10er BioPlus-Kurses zu sehen. Die 15-jährige Isabel G. erläutert: „Das Projekt heißt ,Rethink Creations‘. Hier wird aus etwas Altem etwas Neues. Das war unsere Intention. Wir wollen den zukünftigen Schülerinnen und Schülern unserer Schule auf diese Weise das Thema Nachhaltigkeit näherbringen. Aus alten Schallplatten haben wir Schalen kreiert, aus Dosen und altem Wachs haben wir ästhetische Windlichter und Kerzen gemacht.“ Wie komplex die Arbeitsvorgänge waren, gibt der 16-jährige Fabian K. wieder: „Wir wollten darauf achten, wirtschaftlich zu arbeiten. Vieles stammt aus Spenden der Schule und der Lehrerschaft. Dann wurden die Materialien analysiert, die Stückzahlen errechnet und Arbeitsgruppen zusammengestellt. Im Laufe des Prozesses kamen immer Ideen dazu, die wir visualisierten und dazu Konzepte erstellten.“

Lotte H. erläutert zudem, wie kompliziert anfangs die Herstellung der zu Schalen gebogenen Schallplatten war: „Wir haben sie mit einem Heißluftfön und Tiegelzangen gebogen. Wenn man sie zu heiß macht, schmelzen die Schallplatten, so dass wir auf die richtige Temperatur achten mussten.“ Am Ende ging die Produktion aber schnell. Lotte und ihrem Kurs war es wichtig, dass sie mit den Produkten etwas Gutes tun können. Dafür wollen sie die Produkte am Tag der offenen Tür am kommenden Samstag, den 25.11.2023, zugunsten von send a smile e.V. verkaufen. Der gemeinnützige Verein, der von einem ehemaligen Schüler des SGS gegründet wurde, setzt sich für die Verbesserung der Lebenssituation von Kindern auf dieser Welt insbesondere aus Ghana ein, damit diese ein selbstbestimmtes und sicheres Leben führen können.