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Das Sterben des Waldes

Bericht des Bio LK des SGS, September 2022

Am 19. August dieses Jahres (2022) besuchten wir mit unserem Biologie Leistungskurs des Städtischen Gymnasiums den Straelener Wald am Kalvarienberg und erhielten eine fachkundige Führung durch Herrn Becker, der uns die Zusammenhänge des „Ökosystems Wald” erläuterte und uns besonders die Veränderungen im Erscheinungsbild deutlich machte.

Der Wald begrüßte uns trotz hoher Temperaturen an diesem Sommertag mit einer eher herbstlichen Atmosphäre: herunterfallenden Eicheln, kahle Bäume und mit Laub bedeckter Boden.

Doch wie kommt es dazu, dass sich der Herbst bereits im Hochsommer bemerkbar macht?

Die Hauptursache dafür ist der Klimawandel, der wie beim Schneeballeffekt gleich mehrere Folgen für den Wald nach sich zieht. Der Wald leidet an Wasserknappheit durch die lange Dürreperiode. Hierdurch kommt es z.B. zur Trockenbruchgefahr, da vor allem Rotbuchen ihren Wasserbedarf nicht mehr decken können und riesige Äste abwerfen. Abwurf des Laubes und unreifer Früchte sind weitere Folgen.

Aufgrund des veränderten Klimas können sich nun zudem nicht-einheimische Arten ansiedeln, die besser an die neuen Bedingungen, wie die Wasserknappheit und extrem hohe Temperaturen, angepasst sind und die einheimischen Arten somit verdrängen. Man schätzt, dass von einer einheimischen Pflanzenart mindestens 10 Tierarten abhängig sind, sodass nicht nur die Pflanzen, sondern auch die einheimischen Tiere gefährdet werden. Durch die neuen Umweltbedingungen siedeln sich auch neue Tierarten an. Eine dieser Tierarten ist beispielsweise der Eichenprozessionsspinner, der als Schädling auch uns Menschen gesundheitlich beeinträchtigen kann.

Weiterhin kommt es zu einer verlängerten Vegetationsperiode, die die Pflanzen zusätzlich unter Stress setzen. Das kostet die Pflanzen enorm viel Kraft!

Betrachtet man das eben genannte Problem global, so kann man einen Biodiversitätsschwund feststellen. Es kommt zur Massenverbreitung von toleranten und robusten Arten, die durch das veränderte Klima in weiten Teilen der Erde überleben können. Eine weitere Veränderung ist, dass die einheimischen Bäume nicht mehr so hochwachsen, da der abgesenkte Grundwasserspiegel physikalisch keine hohe Wasserleitung gestattet. Dadurch wiederum erhöht sich die Waldbrandgefahr und Feuer kann sich schneller verbreiten.

Aber nicht nur der Klimawandel schadet unserem Wald. Auch Stickoxide der Autoabgase und stickstoffhaltiger Dünger, der über die umliegenden Felder in den Wald gelangt, verändert die Mineralzusammensetzung des Waldbodens.

Schlussfolgernd lässt sich feststellen, dass unser Wald leidet! Bei genauem Hinsehen sieht man, dass der scheinbar schöne und gesunde einheimische Wald abstirbt. Obwohl es vermutlich weiterhin einen Wald geben wird, setzt sich dieser aus Arten zusammen, die an das veränderte Klima besser angepasst sind, sodass die für diese Region bislang heimischen Tier- und Pflanzenarten verschwinden werden.

Aufgrund der anschaulichen Erläuterungen von Herrn Becker wurde uns der Klimawandel erfahrbar, sichtbar und verständlich gemacht. Einmal mehr wird deutlich, dass schnell gehandelt werden muss, um zu retten, was noch zu retten ist!

 

Für den BIL Q2 des SGS Vanessa Janßen, Marie Ariaans