Städtische Gymnasium
Direkt beim Städtischem Gymnasium anrufen.
E-Mail schreiben ans Städtische Gymnasium Aktuelle Termine des Städtische Gymnasium einsehen
Sie sind hier: Home » 

Aufholen und durchatmen in der Coronazeit

–Wie kann das in der Schule noch gelingen?

Das städtische Gymnasium Straelen zeigt aktuell ein alternatives Modell, wie trotz Corona eine Projektwoche stattfinden kann. Die Woche folgt dem Titel „Aufholen und durchatmen“ und wird im Zeitraum vom 17.01. bis 21.01.2022 umgesetzt. Der Schwerpunkt liegt eine Woche lang auf der Aufarbeitung fachlicher Inhalte in den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik sowie auf Projekten, die das soziale Miteinander in den Vordergrund rücken. Darüber hinaus gibt es auch fachlich interessante Angebote zu Inhalten, die sonst in dieser Form nicht im regulären Unterricht angeboten werden.
Aufgeteilt werden die einzelnen Wochentage in verschiedene Modulschienen. Insbesondere in der Sekundarstufe I sollen die Schülerinnen und Schüler nach einer zuvor durchgeführten Online-Diagnose mithilfe von individualisierten Fördermappen arbeiten. Auch für die Oberstufe werden Aufgaben und Übungen zur Schulung der fachlichen Kernkompetenzen zur Verfügung gestellt, bei konkreten Fragen stehen ihnen auch hier die betreuenden Lehrerinnen und Lehrer helfend zur Seite. Somit soll sowohl für die Abiturientinnen und Abiturienten als auch für alle anderen Schülerinnen und Schüler eine Möglichkeit geschaffen werden, Lernlücken zu schließen, individuelle Rückfragen zu stellen, fachliche Defizite aufzuholen und sie sollen die Möglichkeit erhalten, Wissensinhalte zu vertiefen und zu festigen.
In einer weiteren Modulschiene durften die Schülerinnen und Schüler vor der Projektwoche selbst auswählen, an welchen weiteren Projekten sie gerne teilnehmen bzw. „durchatmen“ möchten. Die Auswahl war zahlreich und sehr vielseitig. Neben Wahlmodulen wie den „Roboter-Workshop“, das „Schwimmtraining – sogar für Nichtschwimmer“ oder den Modulen „Fahrräder reparieren für die dunkle Jahreszeit“, „Back dich glücklich!“  sowie die Durchführung einer „Honiganalyse“ gab es auch Angebote wie Theaterspielen – sogar auch auf Französisch, kreatives Schreiben oder Lagerfeuerzeit. Zudem hatte man aber auch die Möglichkeit, Schweineherzen zu präparieren sich mit ökologischen Aspekten von Asseln zu beschäftigen, Geocaching auszuprobieren, die Makramee-Knüpftechnik oder das meditative Zeichnen „Zentangle“ zu erlernen, Keramik herzustellen, Gitarre zu spielen, chemisch zu experimentieren, klettern zu gehen oder andere Sportarten durchzuführen.
Dem Motto „Durchatmen“ hat sich auch ein besonderes Kunstprojekt gewidmet. Um die Kunst des Atmens sichtbar zu machen, haben alle Schülerinnen und Schüler im Laufe dieser Woche zu jeder beliebigen Zeit die Möglichkeit, in Form eines Pinselstrichs, bei dem sie einen tiefen Atemzug nehmen sollen, jenen plakativ mittels Wasserfarben auf dem Papier festzuhalten. Inspiriert wurde dieses Projekt von dem dänischen, mittlerweile international bekannten Künstler Jeppe Hein. Dabei geht es um Verbundenheit, positives Handeln, Achtsamkeit und Zusammenhalt. Der Atemzug ist ein bewusst eingesetztes, visuelles Element, um auch die Schülerinnen und Schüler aus dem hektischen und coronabeladenen Alltag zu holen und mit der Botschaft „Breath with me“ neue Wege für eine stabile und zukunftsorientierte Entwicklung zu gehen.
Dass eine Reflexion über sich und seine Umwelt bei der Auseinandersetzung mit diesem Projekt stattfinde, dem stimmt auch Jan B. (s. Foto) aus der Qualifikationsphase zu. Er beschreibt, dass man dabei zur Ruhe zu komme und dass man in einen inneren Dialog mit sich selbst treten könne. Mit dieser Wahrnehmung trifft er ganz die Botschaft des Künstlers:
„Das Leben beginnt und endet mit einem Atemzug. Dazwischen atmen und leben wir alle unterschiedliche Leben. Und doch hält jeder Atemzug uns zusammen, verbindet uns, da wir dieselbe Luft teilen.“ Jeppe Hein