Holocaust-Zeitzeugin Eva Weyl zu Besuch 

Ein Appell an die Menschlichkeit – Zeitzeugin Eva Weyl erzählt ihre Geschichte

„Wissen ist wichtig – denn nur, wer die Vergangenheit kennt, kann heute helfen.“ Mit diesen eindringlichen Worten wandte sich die 90-jährige Holocaust-Überlebende Eva Weyl im Rahmen der „Projektwoche gegen Antisemitismus“ an die Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen.

Auch wenn heute – so Eva Weyl – niemand mehr persönlich für den Zweiten Weltkrieg verantwortlich sei, bleibe es unsere Aufgabe, uns zu erinnern, die Geschichten weiterzutragen – und irgendwann, wenn es keine Zeitzeuginnen und Zeitzeugen mehr gebe, selbst zu Zweitzeuginnen und Zweitzeugen zu werden. Denn der Holocaust – die grausame, industrielle Ermordung von sechs Millionen europäischen Jüdinnen und Juden – dürfe gerade in unserer Zeit nicht in Vergessenheit geraten.

Seit 17 Jahren besucht Eva Weyl Schulen, um ihre Geschichte zu erzählen: die Geschichte ihrer Familie, die vor den Nationalsozialisten aus Deutschland in die Niederlande floh und dort in das Konzentrationslager Westerbork verschleppt wurde. Westerbork, im Norden der Niederlande gelegen, diente als Durchgangslager – eine Zwischenstation, von der aus niederländische Jüdinnen und Juden systematisch nach Auschwitz deportiert wurden. Nur durch eine Reihe glücklicher Umstände überlebte die Familie Weyl das Lager.

Doch Eva Weyl geht es nicht allein um die Erinnerung an die Vergangenheit – vor allem möchte sie an unsere Menschlichkeit und an gelebte Toleranz appellieren.
„Der Holocaust begann nicht mit Auschwitz, sondern mit Worten, mit Schweigen, mit Wegschauen.“ – Genau dem, so Weyl, müsse man sich auch heute im Alltag entgegenstellen. Mobbing und Ausgrenzung seien die ersten Schritte in Richtung Unmenschlichkeit. Deshalb gelte damals wie heute: „Nicht jedem Befehl folgen – sondern nachdenken und dem Herzen folgen.“

Am Ende ihres bewegenden Vortrags erinnerte Eva Weyl an das Verbindende, das uns alle eint – jenseits von Herkunft oder Geschichte: „Außen sind wir verschieden, aber innen klopft das gleiche Herz. Sei ein Mensch!“

L. Cürlis

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