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Quellen für die Nachwelt - Zeitzeugenprojekt

Die Klasse 10d des Städtischen Gymnasiums Straelen befasste sich ab Mai 2010 in der Unterrichtsreihe "Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus" mit einem Projekt, in dem Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges aus Straelen und Umgebung interviewt wurden. Ein Ziel dabei ist es, Quellen für die Nachwelt zu erhalten, da es immer weniger Zeugen der NS-Zeit gibt. Das Projekt, das vom Geschichtsreferendar Mario Kanopa ins Leben gerufen und mitorganisiert wurde, rief viel Begeisterung bei den Schülerinnen und Schülern hervor, da es "kein trockener Frontalunterricht, sondern lebendiges Erzählen" war.

Die Zeitzeugen Gertrud Schummers, Hans Dietze, Karl Herzberg, Norbert Roosen und Hans Rütten berichteten über ihre Erlebnisse in und um Straelen während des Zweiten Weltkrieges. Alle fünf waren damals noch Kinder und Jugendliche und hatten sich für das Projekt auf ein spezielles Thema vorbereitet, das sich auf die unterschiedlichen Alltagserlebnisse während des Krieges bezog. Beispielsweise berichtete Gertrud Schummers über die Evakuierung ihrer Familie von Straelen nach Rheinberg. Die meisten der oben genannten Personen waren vom Krieg nicht direkt betroffen, da Straelen verschont blieb. Zwar gab es Fliegeralarm und ähnliches, doch Bomben sind nicht gefallen. Einzig Karl Herzberg wurde als 18-jähriger in den Krieg eingezogen und berichtete über seine Erlebnisse an der Ostfront. Seine Erzählungen waren sehr emotional und mitreißend. Man merkte, dass das Thema den Erzählenden auch 60 Jahre nach dem Krieg noch gut im Gedächtnis geblieben ist und sie damit viele Gefühle verbinden.

Alle Gespräche wurden auf Audio- und Videodateien aufgezeichnet, die von den Schülern selbst bearbeitet und geschnitten wurden. Außerdem wurde eine Bürgerfunksendung für "Antenne Niederrhein" produziert, an der zwei Zeitzeugen, mehrere Schüler und Lehrer mitgewirkt haben. Den Abschluss bildete eine Ausstellung im Foyer des Gymnasiums, bei der noch einmal alle Zeitzeugen vorgestellt und ihre Geschichten erzählt werden.

(Franziska Müllers)

Im Anschluss wurde das Audio- und Filmmaterial auf einer DVD zusammengefasst, die im Februar 2011 im Gymnasium vorgestellt wurde.